Fototipps
Im Fokus: Der Fokus
Der Vordergrund gestochen scharf, der Hintergrund schön unscharf. Um diesen Effekt zu erreichen, müsst ihr euer Motiv – im wahrsten Sinne des Wortes – in den Fokus rücken. Das funktioniert natürlich manuell und Profis können sich einmal daran versuchen. Aber zum Glück hilft auch der Autofokus der Kamera mit verschiedenen Finessen weiter - ein sinnvolles Werkzeug für Einsteiger. Je nach Motiv gibt es trotz technischer Unterstützung ein paar Feinheiten zu beachten.
Porträts: Die Augen scharfstellen
Bei Porträts gibt es einen Bereich, der scharf sein sollte: die Augen. Also solltet ihr unbedingt darauf fokussieren. Beim Smartphone funktioniert das durch ein kurzes Antippen der entsprechenden Partie des Bildes. Bei einer Kamera empfiehlt sich der Spot- oder Punkt-Autofokus: Auge ins Zentrum nehmen, Auslöser halb drücken, dann Kamera schwenken, um die gewünschte Bildkomposition zu erzielen, erst dann den Auslöser ganz durchdrücken. Tipp: Neuere Kameras bieten einen speziellen Augen-AF-Modus.
Bewegtbilder: Die Intelligenz der Kamera nutzen
Die meisten Fotomotive, die wir alltäglich aufnehmen, sind statisch. Wer aber beim Sport fotografiert oder zum Beispiel die eigenen Kinder gekonnt einfangen will, der muss im entscheidenden Moment auslösen und sich auf seine Kameraeinstellungen verlassen. Mit der Autofokus-Einstellung AF-C („continuous“) stellt die Kamera, während man den Auslöser halb gedrückt hält, einen zuvor fokussierten Bereich bis zum Auslösen permanent scharf. Um Bewegungen einzufrieren, ist zusätzlich eine kurze Belichtungszeit nötig. Im Bild oben ist es eine Fünfhundertstel-Sekunde (1/500).
Landschaft und Architektur: Maximale Schärfentiefe
Damit alles scharf abgebildet wird, spielen die kurze Brennweite (weiter Ausschnitt) und die geschlossene Blende zusammen. In unserem obigen Beispiel wurde auf etwa ein Drittel des Bildausschnitts fokussiert, idealerweise mit Punkt-AF und manueller Wahl der Blende. Wählt keine zu große Blendenzahl: Je nach Objektiv verliert das gesamte Bild oberhalb von Blende 16 an Schärfe.
Im Zweifel probiert es einfach einige Male aus und kontrolliert die Bilder ab und an auf dem Display, indem ihr den fraglichen Ausschnitt vergrößert. Wenn ihr noch nicht zufrieden seid, macht ein neues Foto – Landschaften oder Gebäude sind schließlich ein paar Minuten später auch noch da.
Zusätzliches Know-how für spezielle Fotomomente
Je nach verwendetem Kameramodell und Motiv haben die Blende und die Belichtungszeit einen entscheidenden Einfluss auf den perfekten Fokus.
Die Blende
Alles, was vor und hinter dem Fokuspunkt liegt, wird unscharf abgebildet. Je weiter offen die Blende ist (niedrige Blendenzahl), desto kleiner ist der Bereich des Bildes, der scharf abgebildet wird. Das kann ein gewünschter Effekt sein. Bei anderen Aufnahmen will man aber alle Bildelemente von vorne bis hinten scharf abbilden – was mit einer geschlossenen Blende (große Blendenzahl) und einem mit Bedacht gesetzten Fokuspunkt sehr gut gelingt.
Die Belichtungszeit
Selbst wenn ihr den Fokus beim Fotografieren richtig gesetzt habt: Bewegt sich euer Motiv, dann wird es unter Umständen trotzdem unscharf abgebildet. Nämlich dann, wenn die Belichtungszeit für die schnelle Bewegung zu lang ist.
Offen bleiben: Unschärfe hat auch ihren Charme
Wichtig bei der Fotografie: Bleibt flexibel! Obwohl der Fokus im Moment des Abdrückens vielleicht einmal vermeintlich "falsch" justiert ist, können die entstandenen Fotos dennoch einen ganz besonderen Charme haben. Denn Atmosphäre, Stimmung und die Fantasie des Betrachters sind es mindestens genauso wert, in den Mittelpunkt zu rücken. Vertraut einfach auf euren Geschmack – auch später bei der Produktwahl für euer Foto. Wählt aus einer Vielzahl an Varianten für ein CEWE FOTOBUCH und lasst eurer Kreativität freien Lauf.
Viel Spaß dabei!