Fototipps
Fünf Motivtipps für euer Unterwasserabenteuer
Als mein Mann und ich uns im Jahr 2015 kennenlernten, war Mathias‘ größter Wunsch, mich mit seiner Liebe zur Unterwasserwelt anzustecken. Und das hat funktioniert: Seitdem waren wir gemeinsam zum Tauchen und Schnorcheln in Ägypten und auf den Seychellen, in Indonesien und Malaysia sowie in Französisch Polynesien und auf Hawaii. Dort suchten – und fanden – wir die faszinierendsten Lebewesen und beeindruckendsten Motive. Hier sind unsere "Best Five", unsere besten Fünf, für euch zum Nachfotografieren.
Korallen sind wie Gärten unter Wasser, obwohl sie genau genommen Tiere sind. Sie sehen nicht nur wunderschön aus, sondern sind außerdem der Lebensraum zahlreicher Lebewesen. Es gibt sie in allen möglichen Farben und Formen und sie können ganze Ökosysteme bilden. Ihre Schönheit macht sie sehr fotogen – oft reicht schon ein kurzer Schnorchelausflug ins Meer, um dies zu sehen und zu fotografieren. Eine Koralle von unten gegen das Licht fotografiert ist ein sehr spannendes Motiv.
Eines unserer Lieblingsmotive ist der Clownfisch, der durch einen Zeichnentrickfilm weltweit bekannt wurde. Er ist an Riffen in Anemonen zu finden und recht einfach zu fotografieren. Denn der Clownfisch neigt dazu, neugierig in die Reflektion der Kameralinse zu schauen. Außerdem schwimmt er ständig in und um sein Zuhause herum: zwischen den Armen "seiner" Anemone. Für ein gelungenes Foto muss übrigens nicht unbedingt besonders tief getaucht werden, denn dieser Lebensraum befindet sich an vielen Orten direkt im flachen Wasser.
Denkt man an die Lebewesen der Unterwasserwelt, so fallen einem vermutlich zuerst Fische, Wale und Delfine ein. Aber auch Meeresschildkröten sind in vielen Teilen der Erde zu finden. Das freundlich wirkende Lebewesen liegt oft entspannt in einem Riff und ist daher auch super zum Fotografieren geeignet. Obwohl Schildkröten, die übrigens zu den Reptilien gehören, recht groß werden können, sind sie ungefährlich. Sie gehören definitiv zu unseren Lieblingsmotiven, da sie ein dankbares Fotomotiv sind. Ein weiterer Grund: Neben einem Unterwassergehäuse beziehungsweise der entsprechenden Kamera wird kein besonderes Equipment benötigt, um sie zu fotografieren – perfekt also für Anfänger in diesem Bereich.
Normalerweise teilen sich Mensch und Fisch keinen Lebensraum. Doch wir haben einen Weg gefunden, zumindest temporär unter Wasser überleben zu können. Vor allem beim Tauchen, wenn wir auf Augenhöhe mit den Unterwasserbewohnern schwimmen, fühlen wir uns als Teil davon. Fische haben keine Angst, sondern betrachten uns als Unterwasserlebewesen an. Wenn so weit in der Tiefe fotografiert wird, gehen die Farben verloren, die allerdings mit einem Rotfilter oder Blitzlicht erhalten kann.
Wie verhalte ich mich unter Wasser richtig?
Achtet auf die Natur und Umwelt. Beim Tauchen gibt es eine grundsätzliche Regel: Respektiert die Natur! Fasst nichts an und stellt euch nicht auf die Korallen. Natürlich sind Abschneiden und Mitnehmen ebenso tabu.
Verhaltet euch den Lebewesen gegenüber rücksichtsvoll. Macht keine hektischen Bewegungen. Auch wenn es noch so sehr lockt: Berührt die Tiere nicht.
Hinterlasst keinen Müll oder andere Gegenstände. Im Gegenteil: Nehmt entdeckten Plastikmüll mit an die Oberfläche.
Auf den ersten Blick ist auf dem Foto nur ein Korallenriff zu sehen – erst auf den zweiten Blick fällt der Sepia auf, der zur Familie der Tintenfische gehört. Oftmals werden diese geheimnisvollen Tiere übersehen, denn sie sind Meister der Tarnung. Umso schöner ist es, wenn ihr einen Sepia entdeckt und die Möglichkeit habt, ihn zu fotografieren. Schaut also genau und einmal öfter hin. Da Sepien weder sehr klein noch sehr groß sind, bedarf es neben einer wasserfesten Kamera beziehungsweise Gehäuse keiner besonderen Fotoausrüstung.
So gelingen Farbfotos in der Tiefe
Die für das menschliche Auge sichtbaren Farben gehen unter Wasser naturgemäß verloren. Das bedeutet: Je tiefer getaucht wird, desto weniger Nuancen sind zu sehen. Insbesondere rote Wellenlängen werden bereits innerhalb der ersten fünf Tiefenmeter absorbiert. Daher haben Unterwasserfotos häufig einen starken Blau- oder Grünstich. Diese Wirkung kann direkt beim Fotografieren mit Rotfiltern oder einem Blitzlicht ausgeglichen werden. Alternativ ist eine Korrektur per Bildbearbeitungsprogramm möglich.
Die Unterwasserwelt ist riesig und es gibt unzählige Motive, die es zu fotografieren lohnt. Manche sind überall zu finden, bei anderen wird eine große Portion Glück benötigt, um sie zu sehen. Gerade das macht diese Fotografiesparte so spannend. Mein Mann Mathias und ich lieben es, unter dem Meeresspiegel immer etwas Neues zu entdecken und festzuhalten. Wir wünschen auch euch viel Spaß beim Fotografieren der zauberhaften Unterwasserwelt!
Eure Annika Koch