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Das Brandenburger Tor in Berlin zur Blauen Stunde

Fototipps

So geht’s: Fotografieren zur Blauen Stunde

Ihr wollt spektakuläre Aufnahmen machen? Dann ist die Blaue Stunde eure Zeit. Wir zeigen euch, worauf ihr achten müsst und verraten, wie die Profis fotografieren.

Wenn ihr atemberaubende Aufnahmen machen wollt, solltet ihr unbedingt eine bestimmte Tagesrandzeit im Auge behalten: die Blaue Stunde! Aber was ist die Blaue Stunde konkret und wie könnt ihr diese für eindrucksvolle und natürliche Fotos nutzen? In diesem Artikel geben wir euch eine gute Basis an die Hand sowie den einen oder anderen Tipp, den ihr direkt mit eurer Kamera oder auch dem Smartphone umsetzen könnt.

Was ist die Blaue Stunde?

Der Ammersee in Oberbayern zur Blauen Stunde
Die sanften Farbabstufungen im Himmel und im ruhigen Wasser geben Aufnahmen wie dieser etwas Magisches.
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Die Blaue Stunde beschreibt die Zeit kurz vor Sonnenaufgang beziehungsweise kurz nach Sonnenuntergang. Wie der Name bereits vermuten lässt, färbt sich der Himmel in ein kühles, intensives Blau. Dies entsteht durch die Wechselwirkung der Ozonschicht mit dem flachen Winkel des Sonnenlichts unterhalb des Horizonts. Das gesamte Naturphänomen dauert in unseren Breitengraden etwa 30 bis 50 Minuten. Übrigens entfaltet die Blaue Stunde an bewölkten Tagen zwar nicht ihre ganze Kraft, ist aber trotzdem noch die beste Zeit für viele Fotomotive.

Das macht die Blaue Stunde aus

Fotografieren ist das Malen mit Licht – und zu kaum einer anderen Zeit wird das so deutlich wie zur Blauen Stunde. Denn während dieser kurzen Zeitspanne, nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang, gelingen uns mit Kamera oder Smartphone Fotos, die fast noch eindrucksvoller als die Realität sind. Wir erleben die perfekte Balance von natürlichem Restlicht im Himmel, der tiefblau erscheint, und künstlicher Beleuchtung zum Beispiel in der Stadt. Die Kamera “malt” mit buntem Pinsel, mit hohem Kontrast und komplementären Farben. Ein Fest für alle, die gerne Fotos machen.

Warum ist die Blaue Stunde fotografisch reizvoll?

Der Markusplatz in Venedig zur Blauen Stunde
Die Kombination aus dem warmen Licht der künstlich beleuchteten Gebäude mit dem Blau im Himmel lässt Städte auf unseren Fotos fast noch schöner wirken als in Wirklichkeit.

Zur Blauen Stunde liegt nur scheinbar die ganze Aufmerksamkeit auf dem Himmel. Denn eigentlich ist es bei den allermeisten Aufnahmen die Wechselwirkung mit anderen Lichtquellen, die die Blaue Stunde so reizvoll macht. Das tiefe, intensive Blau des Himmels in Kombination mit den roten und gelblichen Farben der restlichen Sonne beziehungsweise der künstlichen Beleuchtungen sorgen für einen harmonischen Komplementärkontrast im Bild. Diese magische Stimmung auf den Straßen macht die Blaue Stunde bei Fotografinnen und Fotografen so beliebt.

Blaue Stunde: Darauf müsst ihr achten

Sonnenaufgang im Joshua Tree Nationalpark, Kalifornien, USA
Auch mit aktuellen Smartphones gelingen zur Blauen Stunde starke Aufnahmen. Für eine richtige Fototour mit Kamera solltet ihr Ersatz-Akkus und ein Stativ einpacken.

Je weniger Licht, desto anspruchsvoller wird das Fotografieren. Aber selbst mit dem Smartphone oder der Kamera im Automatikmodus gelingen zur Blauen Stunde noch ordentliche Aufnahmen. Dazu verstärken die Geräte das vorhandene Licht, um noch ein ausreichend helles Bild zu produzieren – das geht etwas zu Lasten der Bildqualität (Stichwort: Bildrauschen).

Wie in vielen Situationen kann die passende Ausrüstung das Fotografieren deutlich verbessern. Bei geringem „Available Light“ bietet sich eine Langzeitbelichtung an – damit das Bild nicht zu dunkel wird und keine Details verloren gehen. Dazu benötigt ihr aber unbedingt ein Stativ, weil das Bild mit der Hand bei den nötigen langen Belichtungszeiten verwackeln würde.

So machen’s die Profis: Kamera-Einstellungen für die Blaue Stunde

Shibuya-Kreuzung in Tokio, Japan, zur Blauen Stunde
Die Blaue Stunde bietet viele kreative Möglichkeiten – hier vom Stativ aus mit langer Belichtungszeit fotografiert, um die Bewegung der Menschen unscharf einzufangen.

Um das bestmögliche Foto zur Blauen Stunde zu machen, passt die Kamera-Einstellungen manuell den Lichtverhältnissen an. Als erstes widmet euch der ISO-Einstellung. Diese sollte möglichst niedrig sein, bestenfalls Wert ISO 100, um störendes Rauschen im Bild zu vermeiden. Für eine höhere Schärfentiefe und einen Sterneneffekt bei Lichtquellen, stellt eine geschlossene Blende ein (hohe Blendenzahl) – wie etwa f/10 bis f/16. Die Helligkeit beeinflusst ihr nun mit der Belichtungszeit. Startet am besten mit einem Wert von ein bis zwei Sekunden und korrigiert, falls das Bild noch zu dunkel ist. Je mehr Sekunden die Belichtung dauert, desto mehr verschwimmen Bewegungen im Bild. So erzeugt ihr zum Beispiel die beliebten Lichtspuren fahrender Autos oder, wie hier im Bild, die fließende Bewegung von Fußgängern.

Abschließend raten wir dazu, im RAW-Format zu fotografieren. Das unkomprimierte Rohdatenformat speichert die Bilder mit der größtmöglichen Informationsdichte ab und bietet viel mehr Spielraum in der Nachbearbeitung.

Motivtipp: Spiegelungen zur Blauen Stunde fotografieren

Rheinbrücke in Köln zur Blauen Stunde
Warme Lichtreflexionen kommen während der Blauen Stunde besonders stark zur Geltung.

Für ein starkes Bild reicht der blaue Himmel nicht unbedingt aus. Sucht nach Spiegelungen, zum Beispiel im Wasser oder in Glasfassaden. Wenn sich nicht nur der Himmel, sondern auch die Lichter der Stadt spiegeln, bekommt die Aufnahme das gewisse Etwas. Allgemein sagt man ohnehin, dass die Blaue Stunde die beste Zeit für Fotos in der Stadt und von Skylines ist.

Wir wünschen euch viel Spaß und Erfolg beim Fotografieren.

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