Fototipps
So erstellt ihr professionelle Drohnenvideos
Die Drohnentechnologie macht’s möglich: wunderschöne, im freien Flug gemachte Aufnahmen aus der Vogelperspektive – für jede:n realisierbar. Früher musste ein ganzes Film-Team mit Kamerakran oder Helikopter bereitstehen. Heute reicht eine handelsübliche Drohne mit hochauflösender Kamera, um professionelle Luftaufnahmen für jeden möglich zu machen.
Was ist für eure nächste spektakuläre Aufnahmesession aus großer Höhe notwendig? Multimedia-Experte Janek "Benno" Bennewitz von unserem Kooperationspartner MAGIX gibt wertvolle Tipps.
Ihr habt eine Drohne und den perfekten Drehort gefunden, sind über mögliche Flugverbotszonen für Drohnen informiert und habt das nötige Equipment zusammengepackt? Überprüft zunächst noch die Flugbahn. Gibt es gefährliche Strommasten oder Häuser, die eurer Flugroute in die Quere kommen könnten?
Auch ist es wichtig, dass ihr euch für euren jeweiligen Drehort eine Genehmigung einholt. Erste Anlaufstelle bei öffentlichem Gelände ist das ansässige Ordnungsamt. Überfliegt ihr Privatgelände, das nicht euch gehört, bittet die Bewohner:innen vor Ort um Erlaubnis. Überlegt euch einen guten Start- und Landeplatz. Und achtet auf die Akku-Laufzeit. Wenn der Akku leer ist, landet die Drohne automatisch. Wenn ihr dann gerade über einem See oder einem Haus fliegt, kann das ärgerlich werden.
Wenn die Drohne die richtige Flughöhe erreicht hat, wird es Zeit, sich auf das Motiv zu konzentrieren. Um ein bestimmtes Motiv – zum Beispiel ein Haus oder ein Boot – von oben zu filmen, empfiehlt es sich, die Drohne langsam über dem Objekt kreisen zu lassen und dabei allmählich immer weiter anzunähern.
Für Natur- und Urlaubsvideos ist es ratsam, die Drohne in einem 45-Grad-Winkel zum Boden auszurichten. So bekommt ihr schöne Bilder, die die Weite der Landschaft vermitteln. Ansonsten bestünde die Gefahr, dass auf eurem Drohnenvideo fast nur der Himmel oder der Bereich unterhalb der Drohne zu sehen ist.
Grundsätzlich gilt: Je höher die Drohne fliegt, desto ruhiger wirken die Aufnahmen. Für besonders aufregende Bilder empfehle ich euch eine niedrigere Flughöhe von 15-20 Metern. Das ist genauso, wie wenn ihr in einem Flugzeug sitzt: Beim Start zieht die Landschaft rasant an euch vorbei. Aber wenn ihr dann aus großer Höhe nach unten schaut, wirkt alles ganz ruhig. Also: Für Action am besten in Bodennähe fliegen. Weiter oben, ab einer Flughöhe von ungefähr 100 Metern, wird die Aufnahme dann tiefenentspannt.
Je schneller und komplexer die Flugmanöver sind, desto aufregender und actionreicher werden auch eure Aufnahmen. Aber achtet darauf, dass die Drohne für so rasche Bewegungen wirklich geeignet ist und dabei nicht die Kontrolle verliert – bei schnellen Bewegungen ist die Unfallgefahr sehr hoch.
Eure Flugmanöver sollten nicht zu hektisch werden, damit das Video nicht verwirrend wirkt. Unterbrechungen in den Schwenks oder schnell drehende Bilder bei Loopings sind für das Auge oft unangenehm. Man verliert beim Betrachten die Orientierung.
Multimedia-Werkzeug mit Ausbaupotenzial
Die meisten Drohnen lassen sich mit wenig Aufwand und kleinen Zubehör-Tools noch weiter aufrüsten. Bei einigen Drohnen würde ich eine kardanische Aufhängung oder einen Gimbal verwenden. Dann macht die Kamera nicht jede Bewegung der Drohne mit und produziert stabilere Bilder. Wirklich ein Muss: ein extra Akku. Nichts ist ärgerlicher, als wenn ihr den perfekten Moment festhalten möchtet, aber nicht mehr drehen könnt, weil euer Akku leer ist.
Ich empfehle euch außerdem ein paar ND-Filter. Diese Filter dienen dazu, zu helles Licht zu reduzieren und zu neutralisieren. Damit könnt ihr ganz einfach Überbelichtungen durch die Sonne oder durch Reflexionen verhindern. Die Farben bleiben erhalten und die Bilder wirken durch die stärkeren Kontraste sogar noch eindrucksvoller.
Und denkt mal über eine FPV-Brille nach. Das sind im Prinzip zwei Mini-Monitore, die ihr euch vor die Augen setzt. Damit könnt ihr quasi mit den Augen der Drohne sehen. Der Dreh mit einer Drohne wird durch eine solche FPV-Brille zu einem ganz besonderen Erlebnis. So wird es natürlich auch viel einfacher, die Drohne perfekt zu navigieren.
Um entspanntere Aufnahmen zu erschaffen, sind geradlinige, langsame Flugmanöver besser. Hier solltet ihr vor allem auf eine gleichmäßige Geschwindigkeit achten, da sonst leicht Ruckler entstehen - die werden meist als störend und unangenehm empfunden. Allerdings bietet es sich an, mit leichten Höhenunterschieden herumzuspielen - das macht ruhige Aufnahmen interessanter.
Ein besonderer Tipp: Mit Rundflügen stellt ihr Landschaften oder Objekte aus verschiedenen Blickwinkeln dar. Außerdem eignen sich kreisförmige Flüge perfekt dazu, beispielsweise eine Sehenswürdigkeit im Zentrum der Kreisbahn besonders schön in Szene zu setzen.
Wenn alles geklappt hat und die Drohnen-Aufnahmen „im Kasten“ sind, setzt euch mit der Kamera zuhause an den PC und überspielt alles auf eure Festplatte.
Nun schlägt die Stunde der Post-Produktion. Ihr sichtet eure Aufnahmen, schneidet nicht so gelungene Teile heraus, fügt alle Szenen in der richtigen Reihenfolge zusammen und verbessert dabei noch das Bild und den Ton.
Und überhaupt: Was soll auf der Tonspur zu hören sein? Vielleicht eine passende Musik, die die besondere Stimmung eurer Drohnenaufnahmen unterstützt? Oder ein Sprecher:innenkommentar, mit dem ihr euren Zuschauenden ein paar Informationen zu den Bildern geben könnt? Oder einfach nur Stille, um den Eindruck der Bilderwelt für sich allein wirken zu lassen? Hier gibt es viele Möglichkeiten, die ihr natürlich auch miteinander kombinieren und abwechseln könnt.
Farbkorrektur, Schnitt-Tools und Co. inklusive
Für all das braucht ihr auf jeden Fall ein amtliches Videobearbeitungsprogramm, idealerweise mit einer guten Bildstabilisierung, damit nicht jeder Wackler und jedes Zittern eurer Drohne später im Video zu sehen ist. Ich empfehle euch dazu MAGIX Video deluxe: Dieses Programm ist bestens für Drohnenvideos geeignet, einfach bedienbar und bietet neben einem leistungsstarken Entwackler viele effiziente Schnitt-Tools, umfangreiche Optimierungsmöglichkeiten wie Farbkorrektur und bis zu 1.500 Effekte und Titel.
Und jetzt: Viel Spaß mit euren Drohnenvideos und bis zum nächsten Mal auf YouTube oder anderswo!
Euer Benno
Janek „Benno“ Bennewitz ist seit vielen Jahren auf YouTube mit seinen erfolgreichen "BennoTorials" auf Sendung. Dabei erklärt er die Besonderheiten und Funktionen der Videoprogramme des Software-Herstellers MAGIX aus Anwendendensicht, geht dabei auf typische Fragestellungen und Probleme der Nutzer:innen ein. Mit seiner klaren, zielorientierten Ausdrucksweise hat er sich einen großen und ständig wachsenden Followerkreis erarbeitet.